Kochen – warum?

Kann nicht roh gefüttert werden, muss man nicht automatisch auf Fertigfutter ausweichen. Kochen ist eine gute Alternative, wenn man nicht roh füttern möchte oder es nicht (mehr) kann, um selber zu entscheiden, was in den Futternapf wandert.

 

Vorteile

  • Gekochtes wird oft besser vertragen als BARF
  • Oft gibt es eine bessere Akzeptanz beim Tier
  • Man hat mehr Fleisch- und Fischsorten zur Auswahl (Schwein, thiaminasehaltige Fischsorten)

Nachteile

  • Größerer Zeitaufwand bei der Zubereitung der Ration
  • Nährstoffverluste, die ausgeglichen werden müssen

 

Gründe für Kochen können sein

  • Tierhalter/Betreuer haben Sorge hinsichtlich der Belastung und Gefährdung wegen Keime, Bakterien oder ekeln sich vor rohem Fleisch. Sie haben Angst, dass das Tier von rohem Fleisch krank werden kann (Aujeszky, Parasiten).
  • Der Tierhalter möchte nicht roh füttern
  • In der Umstellungsphase auf BARF, gerade, wenn das Tier jahrelang Fertigfutter gewöhnt ist, kommt es (vor allem bei Katzen) vor, dass rohes Futter abgelehnt wird. Bei solchen Tieren empfiehlt es sich zu Beginn in der Umstellungsphase, die Ration zu garen und immer mehr roh werden zu lassen.
  • Mäkelei, wenn das Futter roh ist
    Auch gibt es Tiere, die bestimmte Komponenten nicht roh fressen wollen. Werden z.B. Muskelfleisch und Knochen roh gefressen, die Innereien aber nicht, muss nicht automatisch die ganze Ration gekocht werden. In der Pubertät, Läufigkeit, Scheinträchtigkeit oder verliebten Rüden/Katern kann es plötzlich passieren, dass das sonst gefressene rohe Futter verweigert, gegartes Futter aber dann besser gefressen wird.
  • Es gibt Tiere, die rohes Futter einfach nicht vertragen. Egal wie langsam man diese Tiere umstellt, sie bekommen Durchfall oder erbrechen.
    Manche Senioren vertragen im Alter das rohe Futter nicht mehr, obwohl sie es ihr Leben vertragen haben.
  • Bei akuten Erkrankungen, wie Magen-Darm-Erkrankungen, Verletzungen/Operation in der Maulhöhle o.ä. macht es durchaus Sinn, das Futter zu kochen, um die Keimbelastung niedrig zu halten und das Futter schonender für die Verdauung zu machen.
  • Auch bei chronischen Erkrankungen kommt man manchmal nicht daran vorbei, für seinen Liebling zu kochen. Häufig gehen solchen Erkrankungen mit Übelkeit einher, wodurch die Tiere nicht fressen wollen (vor allem bei Leber- und Nierenerkrankungen). Auch bei einer Erkrankung der Bauchspeicheldrüse ist es von Vorteil, wenn das Futter gekocht gegeben wird, da es leichter verdaulich ist.

Da geistert sicher so manchem Tierhalter durch den Kopf „da kann man ja gleich Dosenfutter füttern“.
Abgesehen davon, dass Dosenfutter wesentlich teurer ist, als selbst zu Kochen, wird man kaum ein Dosenfutter finden, das so zusammengesetzt ist, wie die Kochration. Gerade bei Krankheiten, wo individuell auf das Tier, die Symptome, Art und Schweregrad der Erkrankung eingegangen werden muss, empfiehlt es sich, die Mahlzeiten selber zusammenzustellen. Auch kommt es vor, dass die Tiere auf die Innenbeschichtung der Dosen reagieren, was vor allem bei Futtermittelunverträglichkeiten zum Problem wird, weil man annimmt, das Tier verträgt das Futter nicht.