Herz – Muskelfleisch oder Innerei?d
Da streiten sich die Leut’ herum …
Rechnet man Herz zum Muskelfleisch oder zu den Innereien?
Bei keinem anderen inneren Organ gehen die Meinungen so weit auseinander, wie bei der Frage: rechnet man Herz zum Muskelfleisch oder zu den Innereien.
Schauen wir uns das Herz einmal an:
Das Herz ist ein muskulöses Hohlorgan, das als Druck- und Saugpumpe funktioniert. Es besteht aus quergestreifter Muskulatur (wie auch die Skelett-Muskulatur) und hat eine feste Struktur.
Sieht man sich die Definition von Muskelfleisch an, wird klar, wo das Herz nun hin gehört.
Definition Muskelfleisch: Skelettmuskulatur mit anhaftendem oder eingelagertem Fett, Bindegewebe sowie eingelagerten kleineren tierischen Bestandteilen.
Auch wenn sich Herz und Muskelfleisch vom Aufbau her nicht großartig unterscheiden, liefert das Herz dennoch einen etwas höheren Anteil an Vitamin B und E, Eisen und Selen, sowie Taurin und Purin.
Beutetier
Bei BARF orientiert man sich am Beutetier, welches zu ca. 1 % aus Herz besteht.
Hier erkennt man schnell, dass das Beutetier nicht nur aus Herz besteht
Purin
Purine gehören zu den grundlegenden Bausteinen des Organismus, ohne die kein Lebewesen auskommt, denn die Bestandteile der Nukleinsäuren sind an lebenswichtigen Funktionen der Zellen beteiligt, wie z.B. dem Aufbau der DNA.
Beim Verstoffwechseln von Purin entsteht Harnsäure als Abfallprodukt, welches über die Nieren abgebaut werden muss. Da Purin aber kaum wasserlöslich ist, wird es über die Nieren in die Leber transportiert, die es umwandelt und somit kann es leichter über den Urin ausgeschieden werden.
Für einen gesunden Organismus stellen Purin und die daraus entstehende Harnsäure kein Problem dar.
Für Tiere mit eingeschränkter Nierenfunktion oder auch Hunde, die an Hyperurikosurie leiden, bedeutet das, dass vermehrt Harnsäure über den Urin ausgeschieden wird, was wiederum die Bildung von Harnsteinen (Uratsteine) und Gelenksprobleme (Gicht) begünstigt. Besonders häufig tritt dies bei Dalmatinern, Bulldoggen und Schwarzen Russischen Terriern auf, jedoch kann es auch jede andere Hunderasse betreffen. Mittlerweile gibt es aber Gentests, um festzustellen ob der Hund dieses Gen trägt.
Taurin
Taurin ist für Katzen eine essentielle Aminosäure. Katzen können, im Gegensatz zum Hund, Taurin nicht selber herstellen und müssen es folglich über die Nahrung aufnehmen.
Taurin ist an verschiedenen Stoffwechselprozessen beteiligt.
Bei einem Taurinmangel bei der Katze kann es zur Störung des Immunsystems, Unfruchtbarkeit, Fehlentwicklung der Föten, Herzfehler, uvm. führen.
Den meisten Tauringehalt enthält Herz und Zunge – und natürlich die Maus.
Der Hund kann Taurin selber herstellen und muss daher beim gesunden Hund nicht zusätzlich in den Napf.