BARF ist teuer!?

„Ich würde ja gerne BARFen, aber das ist zu teuer, das kann ich mit nicht leisten“. So oder so ähnlich argumentieren Tierbesitzer häufig, wenn es um die Frage geht, warum sie nicht BARFen. Aufgrund der immer höheren eigenen Lebenskosten überlegt man sich als Tierbesitzer mittlerweile genau, wo man überall einsparen kann. Das macht natürlich auch nicht vor den Kosten des vierbeinigen Lieblings halt.

Aber, ist BARF wirklich so teuer?

    Ich habe mir die Futterkosten für meinen Hund durchgerechnet.
    Mein Hund, 20 kg, würde 400 g Futter pro Tag bekommen, Preise aus einem Online-Shop (Stand 2024)

    Futterkosten mit BARF ohne Getreide

      80 g Obst/Gemüse 0,14
    150 g Muskelfleisch Rind stückig, 10 % Fett 1,17
      10 g Fett 0,05
      65 g Pansen 0,23
      50 g Innereien 0,23
      50 g Gemischte RFK (Rehrippen, Hühnerhälse) 0,29
    Zusätze (Öl, Seealgen, Lebertran) 0,35
    Versandkosten 0,15
    Futterkosten/Tag 2,61
    Futterkosten /Monat 78,30

     

    Futterkosten mit BARF mit Getreide

      70 g Obst/Gemüse 0,12
      50 g Reis 0,03
    130 g Muskelfleisch Rind stückig, 10 % Fett 1,02
      10 g Fett 0,05
      55 g Pansen 0,19
      40 g Innereien 0,18
      40 g Gemischte RFK (Rehrippen, Hühnerhälse) 0,19
    Zusätze (Öl, Seealgen, Lebertran) 0,35
    Versandkosten 0,10
    Futterkosten/Tag 2,23
    Futterkosten/Monat 66,90

    Der hier gewählte Online-Shop ist in Österreich und bietet Fleisch aus regionaler Weidehaltung an. Die Hühnerhälse, Obst, Gemüse und Getreide sind aus dem Supermarkt. Je nachdem, ob man günstigere Quellen beim örtlichen Fleischer oder Jäger hat, kann man hier auch noch die Kosten senken.

     

    Schauen wir uns nun die Futterkosten pro Tag mit Fertigfutter an:

    Futterkosten mit Nassfutter

    Dogs Love Rind (600 – 950 g) 4,12 – 6,52
    Granatapet Rind (785 – 900 g) 3,81 – 4,37
    Rinti Kennerfleisch (800 g) 2,79
    Terra Canis Rind (700 – 900 g) 5,68 – 7,30

    Für meinen 20 kg schweren Hund würde ich zwischen 83,70 und 219,00 Euro für Nassfutter pro Monat ausgeben.

     

    Futterkosten mit Trockenfutter

    Dogs Love Rind (235 – 320 g) 1,96 – 2,67
    Granatapet Geflügel (250 g) 1,37
    Rinti Max-i-Mum Rind (260 g) 1,39
    Wolfsblut Black Angus (250 g) 1,50

    Mein 20 kg Hund würde 41,10 bis 80,10 Euro an Trockenfutter verfressen, wobei die hier angeführten Marken nur ein Bruchteil von dem ist, was am Markt angeboten wird. 

     

    Warum diese Preisunterschiede?

    BARF besteht zum großen Teil (70 – 80 %) aus hochwertigen, tierischen Produkten.

    Beim Trockenfutter variiert der tierischen Anteil von 40 bis 65 %, wobei hier nicht ersichtlich ist, ob die eingesetzten Bestandteile wirklich „wertvolle“ Bestandteile sind, oder ob es sich um bindegewebsreiche Schlachtabfälle handelt. Oft findet man in den Angaben auf der Packung sogar nur „XY-Protein“, also kein „Fleisch“ („Protein“ kann man auch aus Federn o.ä. gewinnen).
    Trockenfutter hat oft einen relativ großen Anteil an Kohlenhydraten, Hülsenfrüchten oder Kartoffeln, welche billiger sind als Fleisch, was natürlich die Kosten für das Produkt senkt.
    Auch werden die Bestandteile zusammengezählt, die nicht im Verarbeitungszustand sind, d.h. es wird „Frischfleisch“ und „getrocknetes Fleisch“ oder „Fleischmehl“ zusammengezählt. Somit kann mit z.B. „85 % tierischer Anteil“ werben, obwohl das gar nicht stimmt.

    Beim Nassfutter sieht man deutlich, dass dies die teuerste Art ist, seinen Hund zu füttern. Das liegt daran, dass es oft mehr tierische Bestandteile enthält(15 – 70 %), als das Trockenfutter. Zusätzlich kommen die Kosten der Verarbeitung noch hinzu.

     

    Fazit
    Die Futterkosten mit BARF sind auf jeden Fall günstiger, als hochwertiges Nassfutter.
    BARF mit Trockenfutter zu vergleichen, wäre das gleiche, als wenn man Äpfel mit Birnen vergleicht, man weiß hier nicht, was im eher geringen Anteil an tierischen Komponenten welche Qualität hat.